Gustav Freytag in Wiesbaden, war deutscher Schriftsteller.
Gustav Freytag wurde als Sohn des Bürgermeisters Ferdinand Freytag in Kreuzburg/Schlesien geboren. 1835 begann er ein Studium der Philologie an der Universität Breslau, promovierte anschließend und wirkte dann einige Jahre als Dozent für deutsche Sprache und Literatur in Breslau. Die akademische Laufbahn gab er aber bald auf und widmete sich ganz der Schriftstellerei. Von der Lyrik fand er seinen Weg zum Drama und später zum Roman, zu kulturhistorischen Erzählungen. 1847 ging Freytag nach Dresden, heiratete erstmals und zog kurz darauf nach Leipzig. 1848 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift „Der Grenzbote“. Aufgrund unliebsamer politischer Aufsätze ließ ihn die reaktionäre preußische Regierung strafrechtlich verfolgen. Der steckbrieflich Gesuchte fand Schutz im liberalen Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Herzog Ernst II gewährte ihm Asyl und bot ihm an, gothaischer Staatsbürger zu werden. Er ernannte ihn zum Hofrat und herzoglichen Vorleser. 1851 bezog Gustav Freytag in Siebleben ein Landhaus, in dem er seitdem regelmäßig die Sommermonate verbrachte. Hier schuf er den größten Teil seiner Werke. 1852 entstand das Lustspiel „Die Journalisten“. Dem folgte 1855 sein erster Roman „Soll und Haben“ und 1864 sein zweiter Roman „Die verlorene Handschrift“. In den Jahren 1852 bis 1866 entstanden die kulturhistorischen Skizzen „Bilder aus der deutschen Vergangenheit“ und von 1872 bis 1880 der Romanzyklus „Die Ahnen“. 1875 starb seine erste Frau nach langer Krankheit. Er heiratete 1879 ein zweites Mal und zog nach Wiesbaden. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor. Durch den frühen Tod des jüngeren Sohnes verfiel seine Frau in Schwermut und starb 1886. Doch erst seine dritte Ehe, die er 1891 – bereits 75-jährig – einging, gab ihm die innere Ruhe zurück. Nachdem Gustav Freytag im März 1895 ein letztes Mal nach Gotha gereist war, erkrankte er auf der Heimreise schwer. Er starb am 30. April 1895 in Wiesbaden an den Folgen einer Lungenentzündung. In seiner Wahlheimat Gotha-Siebleben fand er auf der Nordseite des Kirchgartens seine letzte Ruhestätte. Die Stadt Gotha ehrt den großen Schriftsteller, Historiker und Journalisten Gustav Freytag, indem eine Straße und ein Gymnasium seinen Namen tragen.